Hannover/Stade, 22. Juni 2015 – Mehr als 350 Apotheker, Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und Pharmazeuten im Praktikum kamen am 20. und 21. Juni 2015 zum Niedersächsischen Apothekertag in die Hansestadt Stade. Ort des größten Apothekerkongresses in Niedersachsen war das Kultur- und Tagungszentrum STADEUM. Das Programm der zweitägigen Tagung war eine Mischung aus Apothekenpraxis und Wissenschaft.

Neben pharmazeutischen Fachvorträgen standen auch wirtschaftliche und politische Themen auf der Tagesordnung. Am Samstag berichtete Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen, über den aktuellen Arzneimittelmarkt aus der Sicht der gesetzlichen Krankenkassen. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold informierte am Sonntag über die strategische Weiterentwicklung der Apotheke nach dem Perspektivpapier „Apotheke 2030“.

Am Eröffnungstag betonte die niedersächsische Gesundheitsministerin Cornelia Rundt besonders die wichtige Rolle der Apotheken für die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Niedersachsen: „Apothekerinnen  und Apotheker genießen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Sie sind mit ihren Apotheken wichtige Partnerinnen und Partner für das Land Niedersachsen, denn die Gesundheitsversorgung kann nur mit der Einbindung der Apotheken funktionieren. Das gilt gerade auch für ländlich geprägte Gebiete.“

Die Veranstalter des Niedersächsischen Apothekertages – der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. und die Apothekerkammer Niedersachsen – forderten mehr Einbeziehung der Apotheken in die zukünftigen Gesetzesvorhaben zur Arzneimittelversorgung. Ebenso plädierten beide für eine engere Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen.

„Für Menschen, die dauerhaft mit Krankheiten leben müssen, verschlechtert sich ihre Lebensqualität drastisch, wenn ihre Arzneimitteltherapie nicht kontinuierlich begleitet wird. Fehler können gravierende Folgen haben. Deshalb darf, wer drei, fünf oder sogar mehr unterschiedliche Medikamente einnehmen muss, nicht alleine gelassen werden. Wir Apotheker arbeiten indikationsübergreifend, mit standardisierten Analysemethoden und mit dem Know-how von bestens aus- und fortgebildetem Personal. Deshalb müssen die Apotheker am Medikationsplan, so wie er im E-Health-Gesetz vorgesehen ist, auf jeden Fall beteiligt werden. Ein Medikationsplan ohne Apotheker geht schief! Wir führen bereits auf der politischen Landes- und Bundesebene intensive Gespräche, um dieses Ziel zu erreichen,“ sagte Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen.

Der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V. (LAV), Berend Groeneveld, ergänzte: „Damit wir Apotheker die qualifizierte Versorgung flächendeckend zukünftig in Niedersachsen aufrechterhalten können, müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für uns stimmen. Dazu gehören neben einer angemessenen Honorierung in den Bereichen der Betäubungsmittelabgabe und Rezepturherstellung auch entsprechende Anpassungen der bestehenden Gesetzgebung. Diese sollte unsere Vergütung so regeln, dass sie dem gestiegenen Aufwand, den wir täglich – auch im Namen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) – für unsere Patienten erbringen, gerecht wird. Außerdem muss der Gesetzgeber dafür Sorge tragen, dass diese Vergütung regelmäßig auf mögliche notwendige Anpassungen überprüft wird. Für die Zukunft wünschen wir uns zusätzlich die Umsetzung neuer leistungsbezogener Vergütungsmodelle, die unserer Qualifikation gerecht werden und die Leistung entsprechend honorieren“, so der LAV-Vorsitzende.

Auf einer vielseitigen pharmazeutischen Fachmesse präsentierten rund 40 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen für Apotheken – darunter Softwarehäuser, Einrichtungsfirmen und Pharmagroßhandlungen.

Seit 2001 richten die Apothekerkammer und der LAV Niedersachsen e.V. alle zwei Jahre ein Wochenende mit praxisbezogenen Fortbildungsangeboten und aktuellen berufspolitischen Themen in verschiedenen Orten Niedersachsens aus. Veranstaltungsorte des Fortbildungskongresses waren neben Stade bereits Goslar, Papenburg, Braunschweig, Hameln, Gifhorn, Osnabrück und Wolfsburg.

Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
Anja Hugenberg
An der Markuskirche 4
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• Presse-Information. Niedersächsischer Apothekertag 2015
• Pressefoto. Niedersächsischer Apothekertag 2015
  Abgebildet sind von links nach rechts: Berend Groeneveld, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V.; Silvia Nieber, Bürgermeisterin der Hansestadt Stade; Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen; Cornelia Rundt, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen

Bildquelle: LAV Nds. / Apothekerkammer Nds. / K. Bodmann